Autor: Emilia

Über den Sinn und Zweck eines einwöchigen Praktikums im Rahmen der „Berufsorientierung an Gymnasien“ (BOGY) lässt sich herrlich diskutieren, wie wir erst heute wieder feststellen durften. Emilia hat die Probe aufs Exempel gemacht und uns eine Woche lang begleitet. Was sie wie erlebt hat und was sie selbst zu BOGY sagt? Könnt Ihr hier nachlesen!  

Mittwoch, 27.04.2016

Nachdem die halbe Praktikumswoche jetzt auch schon fast wieder vorbei ist, melde ich mich doch zu Wort. Ich heiße Emilia, bin 15 Jahre alt, und habe das Glück die wunderbare 😉 Agentur saalto einmal als Praktikantin näher kennenzulernen. Als mir im Oktober mitgeteilt wurde, dass im April das BOGY (Berufsorientierung an Gymnasien) anstehe, war ich erstmal überfordert. Schließlich ist das die einzige Möglichkeit, während der Schulzeit in einen Beruf „reinzuschnuppern“, wie man so schön sagt. Und jetzt sitze ich hier mit vier anderen netten Damen und schreibe einen Blog, etwas ganz Neues und sehr Spannendes für mich. Was zuvor passiert ist: Ich musste mir also überlegen, welcher Beruf wohl derjenige ist, den ich mir am liebsten anschauen wollte. Da ich gerne Texte schreibe (langweiliger Fakt am Rande: Deutsch ist mein Lieblingsfach.) und der Gedanke mir sehr gefiel, andere Unternehmen mit PR und Marketing zu unterstützen, war die Entscheidung bald getroffen. Nach einem Telefonat und meinem Vorstellungsgespräch im Dezember war es dann am vergangenen Montag so weit.

Zunächst konnte ich mit dem Begriff PR-Manager nicht allzu viel anfangen – irgendwas mit Beratung und so… Aber mittlerweile habe ich verstanden, dass viiiiel mehr dahintersteckt. Ich spule mal zurück zum Montagmorgen, als ich zum ersten Mal dieses kuschelige Maisonette-Büro betrete. Nachdem ich mich kurz allen anderen vorgestellt habe, ruft mich Konstanze zu sich und erklärt mir, was es mit solchen Presseinformationen also auf sich hat. Kurz darauf meinte sie: „So, und jetzt kannst du ja selbst einen für unseren nächsten Kunden schreiben.“ Da bin ich erstmal baff (benutzt man dieses Wort überhaupt noch?), denn schließlich bin ich gerade mal eine halbe Stunde hier. An diesem Tag muss noch sehr viel korrigiert, umformuliert und formatiert werden, aber irgendwann, am Dienstagmorgen um 10 Uhr, ist es dann so weit: Ich habe es geschafft. Strahlend und mit Tränen in den Augen überreiche ich Konstanze zitternd den USB-Stick. Ein  greller Lichtstrahl erfüllte den Raum, als wir ihn vorsichtig in den kleinen Schacht des Computers schieben. Es hat etwas Heiliges. Okay, nein, so ist es nicht abgelaufen. Nachdem ich den Text gefühlte 1.000 Mal überarbeitet habe, wird er endlich abgenickt. Dann kommt auch schon die nächste Aufgabe: ein Artikel zum Thema „Snapchat“, Autohaus und Marketing. Wären Sie auf die Idee gekommen, diese drei Wörter miteinander in Verbindung zu bringen? Ich auch nicht – im Nachhinein betrachtet ergab es allerdings doch Sinn und auch das bekomme ich irgendwann fertiggestellt. In den ersten Tagen meines Praktikums bin ich abends sehr erschöpft, was ich zunächst nicht erwartet habe. Und das, obwohl ich wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte dessen gemacht habe, was die anderen täglich tun. Aber auch ich muss mich erst einmal an einen echten „Berufsalltag“ gewöhnen.

Donnerstag, 28.04.2016

Heute bringe ich zunächst noch einige Dinge vom Vortag zu Ende. Als nächstes steht dann der „Anwenderbericht“ für einen unserer Kunden an. Das hört sich für mich zunächst nach einer Art „Bedienungsanleitung“ an. Aber das trifft es dann doch nicht ganz. Ich soll mir Fragen überlegen, die dann Kunde und Kunde des Kunden ausfüllen, nachdem zusammen ein Projekt realisiert worden ist. Um es kurz zu machen: Ich leiste die Vorarbeit und erstelle einen Fragenkatalog, anhand dessen später der Bericht geschrieben wird. Kaum ist das erledigt, denke ich auch schon über saaltos Weihnachtsgeschenke nach (jaaaa, hier ist man vorausschauend). Das beherrschende Thema in der Mittagspause sind diverse Urlaubserfahrungen in fernen Ländern. Nachdem wir in Australien angekommen und uns einige „Ooooch, wie süüüß“ (wegen der Fotos von kleinen Kängurus) und „Iiiihs“ (hier reichen bereits Berichte über exotische Spinnen) nicht verkneifen konnten, geht es wieder zurück an die Arbeit. Ich überarbeite den Fragebogen, breche erstmal in Panik aus, da ich ihn nicht mehr finde (*hust* überfülltes Desktop *hust*) – und schaffe es schließlich doch, ihn bei Konstanze abzuliefern. Dann geht es daran, die Mediadaten verschiedener Zeitschriften nach Themen zu durchsuchen, die für einen unserer Kunden relevant sind. Dies hält man, wie ich gelernt habe, in einem Redaktionsplan fest. Dabei entdecke ich alle möglichen Fachzeitschriften rund um den Autohandel. Auch mal interessant. Wie immer schreibe ich nun noch entspannt meinen Blog. Die Woche geht ungewöhnlich schnell vorüber und morgen ist mein letzter Tag hier.

Freitag, 29.04.2016

Und es ist so weit: Heute stelle in der Frühe den Themenplan von Donnerstag zu Ende. Ich gehöre zu der Art von Menschen, die zunächst alles auf Schmierzettel schreiben, dann alles Irrelevante wegstreichen, umformulieren und sich schließlich der Aufgabe gegenüber sehen, das fabrizierte Werk „entschlüsselbar“ an den Empfänger zu bringen. Daher habe ich noch etwas weiterrecherchiert in der Welt der Automobilbranche und trage es säuberlich in die, von Konstanze schon vorgefertigte (was macht man nicht alles für uns Schüler), Tabelle ein.

Dann schreibe ich ein wenig an meinem BOGY-Bericht weiter, in dem ich alle Erkenntnisse, bewältigten Aufgaben und Erfahrungen festhalte. In der Pause werden heute folgende Themen besprochen: Reisen, die man in der Jugend gemacht hat, Erinnerungen an laaaaange Busfahrten und irgendwann endet es dann in früheren Berufswünschen, vergangenen Praktika. Wo wir wieder beim Thema wären, denn meine Zeit bei saalto neigt sich dem Ende zu und ich wünsche das letzte Mal einen schönen Feierabend.

Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, das Praktikum hier zu absolvieren. Es liegt wirklich IMMER eine tolle Atmosphäre in der Luft. Ich glaube, ich habe selten so ein gut funktionierendes Team gesehen, in dem gespaßt und gute Laune verbreitet wird und jeder sofort zur Stelle ist, wenn Dinge gemeinsam gemeistert werden müssen. Es war wirklich sehr angenehm, hier zu arbeiten; man wird sofort aufgenommen. Ich muss sagen, dass ich es wirklich schade finde, dass das Praktikum nur für eine Woche ausgelegt ist, da die Tage sehr schnell vorbeigezogen sind. Im Endeffekt habe ich nur einen kleinen Teil von all den Dingen zu sehen bekommen, die das saalto-Team tagtäglich verwirklicht. Trotzdem nehme ich Einiges mit, vor allem was redaktionelle Tätigkeiten und das Erarbeiten von Konzepten angeht.

Ich beende den Blog und sage danke, dass Ihr mir diese Möglichkeit gegeben habt – ich vermisse die Agentur jetzt schon!