Autor: Sandra

Dass wir tolle Kunden haben, ist mittlerweile bekannt. Dass sie aber so weit gehen, mit ihren PR-Tanten freiwillig, privat und aus reinem Spaß an der Freude ein ganzes Wochenende zu verbringen, macht uns noch heute stolz. Insbesondere, wenn man diesen ganz besonderen und nachhaltig im Gedächtnis aller Beteiligten verankerten Ski-Ausflug vor einigen Jahren betrachtet. Und um es vorweg zu nehmen: Der Kunde steht immer noch an unserer Seite. Denn was in Mayrhofen passierte, bleibt in Mayrhofen. Zumindest fast… Aber von Anfang an:

Unser Marketing-Ansprechpartner beim besagten Kunden kam eines Tages auf die folgenschwere Idee, uns zu einem privaten Ski-Ausflug unter Kollegen einzuladen. Und obwohl keine von uns auf den Brettern auch nur ansatzweise zu Talent bzw. Können neigte, ließen wir uns das nicht zwei Mal sagen. Schließlich hatten wir bereits jahrelang die gegenseitige Sympathie auf Herz und Nieren getestet und waren uns sicher: Das wird ein lustiges Wochenende – auch abseits der Piste. Also hieß es zusagen, Pension buchen und schon mal die besten Après-Ski-Hütten recherchieren, bevor es dann auch bald losging.

Bestens gelaunt stiegen also drei saalto-Damen am frühen Morgen eines schönen Januartages ins Auto und machten sich auf den Weg gen Zillertal. Mit ausreichend Verpflegung an Bord sollten wir pünktlich am verabredeten Treffpunkt ankommen – dachten wir. Was wir allerdings vorher nicht in Betracht gezogen hatten, war das winterlich etwas prägnantere Wetter in den Bergen und unser nicht auf Europa eingestelltes Navigationssystem. Die Folge: Wir verfuhren uns und landeten zunächst auf einem eingeschneiten Acker. Kein Problem, dachten wir uns, fahren wir eben nach Karte und drehen schnell wieder um. Trugschluss. Denn was uns einen weiteren Strich durch die Rechnung machte, war unser zwar hoch motorisiertes, allerdings mit Heckantrieb ausgestattetes saalto-Mobil. Ich mach’s an dieser Stelle kurz: mehrfach im Kreis gedreht, immer weiter in den Schnee gefahren und nur unter größter Anstrengung irgendwann wieder auf die Straße gefunden. Dennoch halbwegs pünktlich in Mayrhofen eingetroffen, gab es ein freudiges Wiedersehen mit rund zehn Personen unseres Kundenunternehmens, und wir wurden schnell zu einer eingeschworenen Clique.

Endlich angekommen!

Abends traf man sich zum gemeinsamen Abendessen, bei dem neben leckerem Essen und kleinen, klaren Getränken bereits fleißig die bisherigen Pisten-Erlebnisse und das Können jedes Einzelnen auf den Tisch kamen. Hier hielten wir uns aus oben beschriebenen Gründen etwas zurück, hatten wir ja noch keine allzu großen Erfolge auf diesem Gebiet vorzuweisen. Lediglich eine Kollegin verkündete stolz auf die Nachfrage, wie denn ihr Können auf den Brettern sei, dass sie bereits „einen Après-Ski-Kurs besucht“ habe…

Am folgenden Morgen wurde es dann ernst: rein in die Ski-Klamotten und bei bestem Wetter auf zum Bus, der uns in Form einer rollenden Bier-Bar zur Station bringen sollte. Lediglich eine Kollegin entschied sich wohlweislich, auf die aktive Abfahrt zu verzichten und stattdessen den teilnehmenden Beobachter-Part neben der Piste einzunehmen. Wie recht sie damit hatte, sollte sich im Nachhinein noch zeigen…

Wegzehrung sollte gerade bei Ausflügen in die Berge niemals unterschätzt werden.

Nachdem zwei saalto-Damen also am „Idioten-Hügel“ abgesetzt wurden, machte sich der Rest der Truppe auf zu den ernstzunehmenden Strecken. Die dritte im Bunde machte es sich – standesgemäß mondän gekleidet – auf einer Bank abseits der Piste bequem und sah dem munteren Treiben zu.

Fiffi oder totgeschossenes Plüschsofa? Egal, die Füße blieben warm.

Zum Glück hatten wir zwei Ski-Anfänger bereits einen Kurs hinter uns, so dass wir uns mutig an den Tellerlift wagten, der uns auf die schwindelerregenden Höhen des Anfänger-Hügels ziehen würde. Und siehe da: Es klappte ganz passabel. Oben angekommen dann allerdings das nächste Problem: Von oben war der Hügel definitiv höher als von unten! Nachdem der erste Schock gewichen war, wurde also beratschlagt und in den hintersten Ecken des Gedächtnisses gekramt, wie genau denn nun die beste Taktik aussah, um mit ganzen Knochen und halbwegs elegant unten wieder anzukommen. Nachdem auch nach einer halben Stunde noch keine Entscheidung gefallen war, die Blase langsam drückte und die rechts und links an uns vorbeisausenden Kinder und Snowboardfahrer auch nicht zur Motivationssteigerung beitrugen, gab es nur eine Lösung: Skier abschnallen und per pedes den Weg nach unten antreten. Gesagt, getan und wahlweise von mitleidigen oder abschätzigen Blicken begleitet heile, aber gedemütigt unten angekommen. Dass unsere dritte Kollegin zwischenzeitlich vor Lachen auf ihrer Bank zusammengebrochen ist, muss an dieser Stelle wohl nicht mehr erwähnt werden… Wie schön, dass auch eine gut besuchte Après-Ski-Bar mit besten Blick auf die Piste direkt vor uns lag. Markus Becker und sein rotes Pferd gerieten kurzzeitig in den Hintergrund.

Wenn Skier sich gegen Menschen verschwören.

Doch diese Schmach ließen wir natürlich nicht auf uns sitzen. Vom Ehrgeiz angetrieben konsultierten wir ein weiteres Mal den Tellerlift und standen bereits kurz darauf wieder am Ausgangsort des Dramas. Und siehe da: Einmal die Furcht überwunden und auf die Eleganz gepfiffen, ging es im Schneckentempo, aber auf Brettern den Hügel hinunter. Voller Euphorie auch ein zweites und ein drittes Mal, bevor die untrainierten Beine sich langsam dem Pudding-ähnlichen Zustand näherten. Doch nichts hielt uns ab, unser mühsam aufgebautes Können weiter zu perfektionieren. Fast nichts…

Denn bei unserer letzten Lift-Tour überkam uns dermaßen der Übermut, dass die Kollegin vorne den Ausstieg aus dem Lift mit etwas zu viel Schwung nahm. Als Folge sah die sich dahinter Befindende noch soeben den Tellerlift auf sich zufliegen, bevor es auch schon schepperte und der Kopf von Sternchen umgeben war. Sie fand sich also – glücklicherweise nur mit einem schmerzenden Ohr und einer kleinen Beule versehen – relativ bald im Tiefschnee abseits des (nun angehaltenen – Aufmerksamkeit muss sein!) Lifts wieder, aus dem es, an Skier geschnallt, kein Entkommen gab. Nachdem die Selbstachtung nach dem Abstieg vom Idioten-Hügel sowieso hinfällig und es langsam Zeit war, den anderen Gästen die nächste Peinlichkeit zu bieten, wurde also wie wild im Schnee gerudert. Ergebnis: siehe Abschnitt über die Anreise. Zu allem Überfluss wedelte dann noch ganz grazil und elegant einer unserer Kunden vorbei und konnte sich einen Lachflash nicht verkneifen. Aber auch diese Geschichte ging letztendlich glimpflich aus.

Gegen Nachmittag hatten wir uns also eine Erholung redlich verdient. Mittlerweile waren auch die „Könner“ zu besagter Bar an der Talstation zurückgekehrt und es gab ein freudiges Wiedersehen bei Lumumba und Williams Christ. Die teilnehmende Beobachterin unter uns sollte nun kennenlernen, was Feier-Kultur im Ruhrpott, wo die meisten von uns ursprünglich herkamen, bedeutete. Bis dato im schwäbischen und badischen Idyll weitestgehend von Schlagern verschont geblieben, erlebte sie nun die komplette Bandbreite sinnbefreiter, aber stimmungsfördernder Musik. Das zunächst verzogene Gesicht schwand und schon bald war sie diejenige, die am lautesten mitsang und am ausdrucksstärksten tanzte. Klar, sie hatte ja auch keine Pudding-Beine…

Am Abend stand dann, nach einer belebenden Dusche, einem stärkenden Abendessen und schon ein wenig angeheitert, der nächste Programmpunkt an: der „Kuhstall“. Eine Partyhölle, wie sie im Buche steht und damit genau das richtige für uns. Schon bald war klar, dass dieser Abend nicht früh enden wird und unsere Ski-Clique gab sowohl auf der Tanzfläche, als auch daneben alles. Insbesondere die teilnehmende Beobachterin, die nun so gar nicht mehr abseits der Piste zu finden war, hatte es einem der naturgemäß zurückhaltenden Skilehrer angetan. Nennen wir ihn mal Siggi… Aber selbstverständlich sind wir PR-Tanten, die sich zu benehmen wissen und sich nichts Verwerfliches zuschulden kommen lassen. Trotzdem komme ich nun zu dem Punkt, der in Mayrhofen bleibt und werde unsere Geschichte an dieser Stelle beenden…

Als Fazit lässt sich sagen: Das gemeinsame Frühstück am Sonntagmorgen war das Ende eines schönen und sehr lustigen Wochenendes mit tollen Leuten! Und noch heute sprechen wir davon, dieses Unterfangen unbedingt wiederholen zu müssen. Alle, die sich angesprochen fühlen: Wir freuen uns auf Eure Terminvorschläge! 🙂