Autor: Jana

Schon mal Mutti geworden? Schön ist es, oder? Besonders die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – wie aus dem Bilderbuch. Da hängen die besten Jobs von den Bäumen und die schimmerndsten Aufträge warten nur auf Mutti mit Kind. Klingt ironisch? Ist es auch. Weitere Erfahrungen und Ausführungen sparen wir uns für einen anderen Blogeintrag. Frau Mutti träumt also lautstark vom Arbeits-Wunderland. Lange kam kein Hase vorbei und hat Frau, seit sie Frau Mutti ist, den Eingang gezeigt. Bis jetzt. 

Hier kommt die ultimative „So soll es immer sein“-Geschichte. Gibt’s nicht? Gibt’s wohl.

Frau Mutti muss nur die richtige PR-Agentur finden oder gefunden werden. Da hat sich der Hase also im Kostüm der saalto-Mädels versteckt, ist ja auch viel schöner so.

Ja, die PR-Tussis wollen auch Muttis. Weil Muttis wollen und können. Und wenn die dann noch dürfen, dann kann sie keiner aufhalten. Hat sich nämlich auch saalto so gedacht und Frau Mutti eingestellt. Und die darf jetzt, neben anderen glitzernden Wunder-Aufträgen, einen Blog schreiben.

Los geht’s.

Was waren das noch für Zeiten: Der Wecker klingelt entspannt, Frau dreht sich noch zweimal um und erhebt sich erst beim dritten Klingeln so langsam aus den Federn. Dann lecker den ersten Kaffee schlürfen und mit Guter-Laune-Musik schick machen für den ereignisreichen Arbeitstag. Zumindest in einer weit entfernten Traumvorstellung hat sich jeder Tag genau so zugetragen.

Nun zur heutigen, immer unverfälschten Wahrheit: Keine Ahnung, wann Mutti zuletzt durch den Wecker aus ihren süßen Träumen geholt wurde. Jetzt ist es eine zarte Kinderhand, die klatschend auf ihr landet oder das laute Atmen, dass eher nach Darth Vader als nach einem Dreikäsehoch klingt oder doch die gefühlt drei Zentimeter Platz in Muttis Bett, die neben eben genanntem Winzling übrig bleiben. Von wegen noch zwei Mal umdrehen. Das ist physisch schon gar nicht möglich. Da heißt es nur noch: Raus aus den Federn!

Der erste Kaffee wird kurzerhand vernachlässigt, das spart Zeit. Im Handumdrehen ist das Kind schick gemacht, die Mutti… auch. Naja, reden wir nicht weiter drüber. Ist halt gar nicht so einfach, neben einem hungrigen Gute-Laune-Zwerg Wimperntusche aufzutragen. Das Business-Kleidchen passt noch nicht, also rein in die Wohlfühlbluse und ran an den Frühstückstisch. Dabei gut aufpassen und dem möglicherweise fliegenden Essen ausweichen, damit die andere Wohlfühlbluse heute zu Hause bleiben darf.

Dann schnell Darth-Vader-Wannabe anziehen – dabei aber bloß nicht die falschen Schuhe greifen, das gesamte Haus würde sich am lautstarken Unmut mehr oder weniger erfreuen.

Und los geht’s: bepackt mit Handtasche, Kindergartenrucksack, Wechselklamotten, Wickeltasche und Mini-Me hinaus in die große weite Welt.

Gefühlt ist bereits ein kompletter Tag vergangen, wenn Frau Mutti als PR-Tante die Tür zur Agentur aufschließt. Dann ist endlich Spielen angesagt: nur für Erwachsene. Keine Gespräche übers Zähne kriegen, über Schlafzeiten oder detaillierte Beschreibungen der Windelinhalte. Urlaub vom alltäglichen Wahnsinn – Urlaub von zu Hause.

Es gibt zwei Arten, den zweiten Teil des Tages zu beginnen. Entweder mit himmlischer Ruhe, die mit dem ersten Kaffee und dem Brainstorming zum neuen Projekt versüßt wird. Oder mit geschäftigem Treiben: Da sind Kundentelefonate wie nette Urlaubsbekanntschaften, Presseverteiler wie knipsende Touristen und Texte wie abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten unter der wärmenden Sonne.

Hier noch ein Gespräch, da eine weitere Presseinformation, dort ein geänderter Marketingplan. Frau Mutti und/oder PR-Tante ist in ihrem Element: Jonglieren – das kann sie. Nichts wie ran an den Speck. Endlich mal wieder die grauen Gehirnzellen vermehren. Nicht zu vergessen die lieben Kolleginnen, die wie die besten Urlaubsbegleiter mit Reisetipps und Unterstützung beim Kofferschleppen immer zur Seite stehen. Der Kaffee schmeckt in arbeitsamer Runde einfach viel besser, die Texte schreiben sich neben anderen rauchenden Köpfen wie von selbst und die Mittagspause wird zum Erwachsenenplausch wider der Spielplatzkonversationen. Und wenn die Abreisestunde dann gekommen ist, freut sich Frau Mutti und/oder PR-Tante schon jetzt auf ihren morgigen Abstecher in die Urlaubs-Arbeitswelt.

 Jetzt geht’s aber erstmal zurück zur zweiten Schicht. Und wenn die die Frau Mutti anlächelt, dann darf der Urlaub sich getrost bis morgen Zeit lassen. Aber bitte ohne Stornierung.