Autor: Konstanze 

Dieses dumme Virus, das sei vorweggesagt, fordert mich auf mehreren Ebenen heraus. Ich beobachte, wie ich mich gleichzeitig reinsteigere und runterrede, wie ich zur Vernunft mahne und unvernünftig handle, wie ich nicht mehr drüber reden will und es doch tue – und wie mein Job plötzlich auch zur Charakterfrage wird. 

Denn: Habe ich gerade nicht noch Reden von „Krisen können uns nix!“ und „Haha, wir schaffen alles!“ geschwungen? Im Grundsatz stehe ich unverändert zu der Aussage und, Klopf auf Holz, (noch) gibt mir mein Alltag Recht.

Doch nach rund drei Wochen Corona-Input und -Output bin ich doch deutlich weniger enthusiastisch als ich es sein sollte. Puh, das schlägt doch auf die Stimmung, das Ganze! Zudem bin ich lange nicht mit allem einverstanden, was Unternehmen, Politik, Menschen sagen und tun – und bin dennoch nicht in der Position, jeden kleinsten Zweifel auch zu thematisieren. Wer weiß, wie schwer ich mit meiner Meinung hinter dem Berg halten kann, erkennt das Dilemma. Und der Casus Knacksus, da sind wir sind uns wohl einig: Der Zustand dauert wohl noch ein bisschen an. An-streng-end!

Wie also die Passion behalten und nicht in Resignation verfallen? Zum Glück verstehe ich mich nicht als Life Coach und kann deswegen jetzt alles verzapfen, ohne es ernsthaft als die ultimative Lösung vorzuschlagen.

Reden hilft.
Und zwar mit Menschen, die einen kennen und genau wissen, wie sie in Ausnahmezuständen mit einem umgehen.

Spazierengehen hilft.
Möglichst in der Sonne. Wenn die nicht da ist, tut es auch der Wald und der Glaube an die Wirkung frischer Luft.

Musik hilft.
Vor allem laut. Und tanzend. Sieht ja niemand, the dancefloor is ja the eigene living room!

Toleranz hilft.
Auch als Mantra. Denn jeder geht jetzt mit der Situation anders um. Muss ich nicht gut finden, sollte ich aber tolerieren, solange es nichts und niemandem schadet. Kann schließlich nicht jeder in Blog-Beiträgen sinnieren.

Besinnen hilft.
Ich bin nämlich in der Grundkonstitution kein Schwarzmaler und Miesepeter, wie viele von Euch auch nicht. Also: Appellieren wir doch mal an die eigene Vernunft oder, noch philosophischer, an das eigene Ich. Wenn selbst die Optimisten die Köpfe hängenlassen, ist wirklich niemandem geholfen.

Mut hilft.
Nicht im Sinne von „Jetzt aber auf in die Menschenmassen!“, sondern „Jetzt aber auf zur Lösung. Und zwar miteinander!“

Übrigens: Schreiben hilft auch. Ich fühle mich schon wieder ganz leidenschaftlich! Und Ihr so?

 

PS: Der nächste Beitrag beginnt mit „Liebes Tagebuch“, versprochen!