Autor: Konstanze

Ich wage es ja kaum zu sagen, aber seit Dienstag ist offiziell Herbst. Schade, der Sommer war wie immer zu kurz.* Erschwerend kommt allerdings dieses Corona hinzu, von dem alle sprechen. Es gilt also, unsere Freizeit unter den gegebenen Bedingungen plus früher Dunkelheit und Kälte positiv zu gestalten. Wir haben uns da mal so unsere (nicht ganz ernstzunehmenden) Gedanken gemacht.

Corona-WG eröffnen
Wer vermeiden möchte, dass er sich in Kürze wieder recht allein auf weiter Flur befindet, weil die geselligen Abende auf der Terrasse aufgrund der Aerosole nicht ins Wohnzimmer verlagert werden können, eröffnet einfach eine Corona-WG. Man nehme dazu eine sehr große Wohnung, verteile die Zimmer auf die jeweilige Anzahl der Freunde, und stelle einen gut gefüllten Kühlschrank bereit. Lüften schadet in dieser Konstellation übrigens trotzdem nicht.

Corona-Kilos, there u go
Tschüss, Biergarten, hallo heimische Küche! Es wird doch bestimmt einen neuen Küchentrend geben, der sich zuhause erlernen lässt? Kurze Recherche… Da ist für jeden was dabei. Snackification, Spiritual Food, Infinite Food, Fusion Food, New Flavouring klingt zu special? Dann bleibt ja noch der Pizzadienst – sry, Home-Delivery-Service – um die Ecke.

Heute schon an Weihnachten denken
Wenn der Platz für die WG fehlt: Die ersten Kastanien liegen schon auf der Straße und werden achtlos zur Seite gekickt. Dabei lassen sich damit doch auch tolle Figuren basteln! Oder anspruchsvolle Deko, mit buntem Blattwerk, roten Beeren und Nadelgedöns. Geht auch als Anhänger für den Weihnachtsbaum und somit als kreatives Geschenk für die Verwandtschaft durch. Hm?

Hobby auf Lebenszeit
Statt Kastanien schon lange interessiert am Stricken, aber keine Geduld gehabt, sich dem Wollknäuel zu widmen? Lust auf Ölmalerei, aber in Natura hat der See doch noch besser ausgesehen? Das Gitarrespielen gleicht eher der Suche nach dem richtigen Ton, weil Spotify für Dauerbeschallung sorgt? Nie war mehr Zeit, sich einem neuen Hobby zuzuwenden. Auf das kann man dann auch bei jeder Gelegenheit außerhalb einer Pandemie zurückgreifen (ab 67+, zum Beispiel!).

Dienstleister durch und durch
Wenn Ihr trotz allem das Gefühl habt, dass Ihr wirklich doch nochmal mit jemand anderem als Eurer Familie und dem Hund/Hasen/Kater sprechen möchtet, ruft uns an – auch per Video, um noch ein (manchmal) frisches Gesicht zu sehen. Wir knüpfen nur wenige, wichtige Bedingungen an diesen Extra-Service:

  1. Bitte keine Wasserstandsmeldung über den Toilettenpapier-Vorrat. Wir wissen, dass die Sache mit dem Wein und den Kondomen ländertechnisch schon anderweitig vergeben ist, aber wie wäre es stattdessen mit Briefmarken?!
  2. Bitte kein Jammern auf hohem Niveau. „Zu viel Arbeit“ ist besser als „Kurzarbeit“, oder?
  3. Bitte kein Politiker- und Virologen-Bashing. Auch sie lernen im besten Falle dazu (q.e.d).
  4. Bitte entlasst uns mit einem freundlichen Wort in den Abend. Wir sitzen im selben Boot wie Ihr und freuen uns über alles, das die bösen Herbst-Corona-Geister vertreibt!

* Ok, das Zeitempfinden variiert ab 25°C aufwärts, aber in meiner Rolle als Blog-Schreiberin tue ich meine persönliche Meinung kund. Also: Der Sommer war zu kurz.