#Covfefe
Autor: Konstanze
Achtung, überraschende Nachricht: Kommunikation ist wichtig. Auch, wenn es sich scheinbar noch nicht überall herumgesprochen hat, schadet es dabei auch nicht, ab und zu sein Hirn zu bemühen. Wer dazu nicht in der Lage ist, für den ist vielleicht doch der „Schweigefuchs“ die bessere Option.
Wird man nur empfindlicher oder stellen sich ausgerechnet die „mächtigsten Menschen der Welt“ in Ausdruck und Meinung immer häufiger bloß? „Der gestrige Abend hat gezeigt, dass wir uns nicht mehr auf alle verlassen können“, sagt da Frau Merkel und hat zwar in Teilen Recht, doch der Kern der Botschaft gilt eben auch nicht erst seit gestern. Der andere twittert wie wild irgendwelche Beleidigungen oder Geheimbotschaften, die mit großer Wahrscheinlichkeit wohl eher Tippfehler denn wirkliche Nachricht sind – und lässt seinen Sprecher mit Schweißperlen auf der Stirn und die Welt mit Fragezeichen auf eben dieser zurück. Wiederum der nächste verunglimpft einfach direkt und ohne kommunikative Umwege eine ganze Nation, indem er sie durch die Bank weg zu Nazis erklärt.
Ja sag mal, spinn‘ ich?
Was soll denn das bitte? Ist da nicht mal einer durch eine Kommunikationsberatung gegangen? Das Schlimme ist doch: Sind sie alle. Hilft nur nicht, wenn es darum geht, die Massen zu bewegen. #Covfefe ist inzwischen ein fast so geflügeltes Wort wie „Danke, Merkel!“ – und die, die scheinbar so danebengegriffen haben, haben die gesamte Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Statt des Sendens klarer Botschaften mit Sinn und Verstand werden Ängste bedient, Schuldige gesucht, Allgemeinplätze als Opium fürs Volk eingesetzt – funktioniert einfach besser, also wird es so gemacht.
Ein frommer Wunsch
Ich wünsche mir Menschen, die wirklich etwas sagen, dabei denken und zum Denken anregen. Menschen, die nicht nur Quote möchten, sondern für Ziele auf Verständnis setzen. Menschen, die Meinungen vertreten, dabei aber auch andere Ansichten zumindest tolerieren, wenn nicht akzeptieren. Und wenn das alles nicht möglich ist, dann wünsche ich mir, dass wir alle einfach mal den Mund halten und erst dann wieder sprechen, wenn wir in der Lage sind, die Synapsen mit der Zunge zu verbinden.