Es geht mir immer besser und besser und besser!
Autor: Konstanze
Na, hat’s jemand erkannt? Wenn ja: Erwischt. Falls nein: Herzlichen Glückwunsch, Du bist dem TV-Programm noch nicht zum Opfer gefallen. Aber jetzt, wo Corona sogar die üblichen Grußformeln ersetzt, ist der Morgengruß des Bastian Yotta fast ein Segen.
„Ich hoffe, Ihr seid gesund.“ #staysafe „Bleiben Sie gesund!“
Dass der Schwerpunkt aller Nachfragen und Wünsche aktuell auf der Gesundheit liegt, ist nichts, worüber ich mich echauffieren möchte. Im Gegenteil, ich finde es gut und richtig, wenn wir Rücksicht aufeinander nehmen, ob Corona oder nicht. Um also kurz eine Antwort auf die Frage zu geben: Ich bin gesund. Ich darf sogar arbeiten, noch besser! Und die Sonne scheint auch – optimal! Apropos, muss man eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich trotzdem noch an Dingen wie eben der Sonne erfreut? Und darf man das einfach so sagen, ohne zu wissen, wie die Situation beim Gegenüber aussieht?
Ihr merkt, inzwischen sind selbst das Hallo und das Tschüss zur Herausforderung geworden. Verabschiedet man sich schriftlich, kommt man sich nach spätestens der zehnten E-Mail und den zehnten guten Wünschen vor, als leide man entweder unter Angststörungen oder einem Mutterkomplex. Außerdem spielt die Psychologie ihr Spiel mit einem: Jeden Tag steigen weltweit die Zahlen der Erkrankten, sinken die Zahlen bei Atemmasken, wird das Verhalten der Menschen in Drogerie- und Supermärkten weniger nachvollziehbar. Jeden Tag hört man von mehr Bekannten oder Freunden, dass sie die Kurzarbeit genauso aufreibend finden wie die Kinderbetreuung. Und jeden Tag kämpft man innerlich gegen die Flut negativer Berichterstattung, die an sich schon einen neuen Beitrag verdient hätte.
Also, jetzt nochmal mit Yotta!
Bastian Yotta also, der Mann, der schon mit seinem Nachnamen (1024) unangenehm großkotzig auffällt, hat in einem der diversen Trash-TV-Formate seinen „Miracle Morning“ eingeführt, der ausgerechnet in der jetzigen Lage hervorgekramt werden sollte. Denn der geht – in Auszügen – so: „I am strong. I am healthy. I am full of energy. Es geht mir von Tag zu Tag und in jeder Hinsicht immer besser und besser und besser.“
So. Das ist so albern, dass man jetzt zumindest mal laut gelacht hat. Und das wiederum ist ja gesund, wie wir wissen. Wer also schon lange nach einer Ersatz-Antwort auf die Nachfrage nach dem Wohlbefinden gesucht hat: Bitte, hier ist sie. Für die digitale Kommunikation lässt sie sich dank Verfügbarkeit als GIF und als YouTube-Video wirklich sehr gut nutzen – im Video sogar mit freiem Oberkörper und in nahezu perfekter englischer Aussprache (Minute 3:30), wenn man denn wirklich noch ein i-Tüpfelchen braucht.
Den Namen tanzen muss dabei übrigens nur derjenige, der den Morgengruß am hauseigenen Strand nachturnt. Ich gehe davon aus, das trifft hier auf niemanden zu? Falls doch: Lasst es mich wissen. Denn irgendwann werden wir auch wieder reisen! 😉